Die Landschaft des Weinviertels ist unter der weißen Schneedecke fast feierlich ruhig. Übrigens, kennen Sie das Wort Labsal?
Wenn ich mit meinen Gästen durch das Weinviertel fahre werde ich oft gefragt, wie die wellige, sanft hügelige Landschaftsform mit ihren runden, dünenartigen Oberflächen entstanden ist.
Lössland
In der Eiszeit vor 2,5 Mio Jahren wurden weite Gebiete des Weinviertels durch Winde mit Löss bedeckt. Das sind leichtere, ausgeblasene Sedimente aus Überschwemmungsgebieten im Alpenvorland, bestehend aus Kalk- und Sandteilchen, welche in langen Dünen aufgeschichtet wurden. Dieser Löss bietet fruchtbaren Boden und hat ermöglicht, das jahrhundertelang die vielen Weinkeller händisch in die Erde gegraben werden konnten.
Diese weichen und runden Formen finden sich auch in der schlichten Architektur der Presshäuser in den Kellergassen wieder. Die weißen Fassaden spielen herrlich mit Licht und Schatten.
Hier bei uns im Weinviertel thronen kaum stolze Burgen oder Schlösser auf den Kuppen der Hügel, sondern es schmiegen sich die Dörfer in die Täler und Mulden, und meist ragt nicht einmal der Kirchturm über die Landschaftswellen hinaus. Eine unglaublich beruhigendes Labsal für Auge und Seele.
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